Vieles der Kultur und der Tradition des "schwarzen Volkes", der Nguni (Ndebele, Zulu, Xhosa) wurde während der Zeit der Voortrekker zerstört und unterdrückt, die Apartheid führte dieses Zerstörungswerk fort. Heute befindet man sich im Prozeß der Wiederentdeckung und die Künstler, die während der Apartheid im Untergrund arbeiten mußten, können wieder frei arbeiten. Trotzdem wird es dauern, bis der entstandene Schaden wieder gutgemacht werden kann.
Die Schwarzen lebten eher in verstreuten, unabhängigen Siedlungen in den traditionellen, kunstvollen Rundhütten und ihre kunsthandwerklichen Fähigkeiten zeigen sich in der phantasievollen Verarbeitung von Kleidung, Ringe und Goldschmuck und Alltagsgegenständen. Im Goldmuseum in Kapstadt können Sie viele Ringe und andere Golfgegenstände aus dem Mittelalter bewundern. Südafrikanische Ringe bestehen teilweise aus geflochtenen Elefantenhaaren, die eine besondere Stärke besitzen. Teilweise sind die Ringe mit Gold eingefasst und sehen besonders hübsch aus. Diese Traditionen konnten über die Jahre der Apartheid zum Glück in den Homelands bis zu einem gewissen Grad beibehalten werden.
Die Musik wird bis heute unverändert durch dominante Rhythmen, Trommeln und Flöten bestimmt und der Jazz ist der einzige Bereich, in dem Weiße und Schwarze gleichberechtigt miteinander umgehen konnten. Bis heute ist dieser Musikstil sehr beliebt und orientiert sich an Vorbildern aus den USA und England.
Die "weiße" Kunstszene hingegen war eher phantasielos und wenig professionell, da die weißen Einwanderer eher praktisch veranlagte Menschen waren wie Landwirte, Handwerker oder Techniker. Aber auf dem Gebiet der Architektur schufen die holländischen Einwanderer schon kurz nach ihrer Ankunft 1652 den unverwechselbaren "Cape Dutch Style".
Dieser Stil wird gekennzeichnet durch strohgedeckte, strahlend weiß gekalkte Häuser in klaren Formen (Grundriss rechteckig, L-, T-, H oder U-förmig) und dem typischen Mittelgiebel in der Hauptfassade, der im Falle eines Brandes den Bewohnern ein gefahrloses Verlassen des Hauses garantieren sollte. |
Gute Beispiele dieser Architektur findet man auf dem Weingut Groot Constantia, in Stellenbosch, Paarl und Swellendam.
Der Einfluß der Briten macht sich in georgianischen und viktorianischen Stilelementen bemerkbar wie Säulen, schmiedeeiserne Gitter und weiße Holzbalkone. Auf dem Gebiet der Literatur ist Nadine Gordimer zu nennen (geb. 1923), die 1991 den Nobelpreis der Literatur für ihr Werk erhielt. Südafrika hat keine antiken Tempel, gotische Kathedralen oder mittelalterliche Burgen aufzuweisen - trotzdem war es schon in sehr frühen Zeiten bewohnt, wie die bekannten "Simbabwe Ruins" zeigen oder die 20.000 Jahre alten, beeindruckenden Felsmalereien der San.
Auf Ihren Reisen durch das südliche Afrika werden Ihnen an einigen Sehenswürdigkeiten sicherlich hier und da diverse Souvenirs und vielleicht sogar Antiquitäten aus der Kolonialzeit angeboten. Hier sollten Sie den Händlern keinen Glauben schenken, wenn man Ihnen Orden oder Dekowaffen als Antiquität anbietet. Die meisten davon sind besonders schöne Nachbauten und besitzen in der Regel nur einen künstlerischen Wert. |
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